Episoden

Im folgenden habe ich einige ausgewählte Beschreibungen des dörflichen Lebens aus verschiedenen Epochen für zusammengetragen.
von der Steinzeit bis zum Mittelalter
Lachen um 1300
Lachen um 1500
Von Kriegen und Machtübernahmen im Mittelalter
Vom 19. Jahrhundert bis zum WK I
Lachen um 1920-1945
Vom Wiederaufbau bis zur Eingemeindung

Zeittafel

774 Erste Nennung von Lachen und Speyerdorf
980 Erste Nennung der Speyerdorfer Mühle
1241 Die St. Urbanskirche von Lachen wird erstmals genannt; Zu dieser Zeit waren die Dächer noch mit Stroh gedeckt
1331 Lachen-Speyerdorf kommt zur Pfalz
1365 Die ersten Stecknadeln ersetzen die bisher üblichen Holzstifte
1444 Erbauung der gotischen Pfarrkirche Lachen
1510 In Lachen gibt es 4, in Speyerdorf 1 Brunnen
1556 Übertritt der Kirchengemeinde zur Reformation, Einführung der neuen Lehre
1573 Die ersten Volksschulen entstehen
1599 Entfernung aller Kreuze an den pfälzischen Land- und Geleitsstraßen durch den Amtsschreiber Simon Eisenmenger mit Gehilfen. Der Bischof von Speyer läßt die Kreuze bei seinen Orten wieder aufrichten
1666 Die lothringischen Truppen ziehen ab und so können viele Bürger wieder in ihre verlassenen Wohnungen zurück
1669 Lachen umfaßt noch 59 Bürger, die Häuser sind größtenteils zerfallen
1684 In Lachen wohnen 75 Bürger und 75 Kinder in 40 Häüsern
1698-1703 Das Gegend ist durch die Kriegsunruhen unsicher geworden; mehrere Tote werden auf Soldatenmanier beerdigt(ohne Sarg); Der Pfarrer ist nach Neustadt geflohen, viele Beerdigungen;
1703 Gefecht am Erbsengraben zwischen Deutschen und Franzosen
1705 Glaubensteilung in Lachen-Speyerdorf
1712 Zerstörung von Lachen-Speyerdorf durch die Franzosen
1726 wird die Gattin des Lehrers Voltz in Speyerdorf mit Unrecht verklagt, die Frau Eva Fischer der Verhexung einer Kuh beschuldigt zu haben
1734 Ein heftiger Sturm beschädigt das Kirchendach
1746 Es herrscht Wassermangel, die Reben verfroren
1748 blutiger Kampf zwischen Lachener und Hambacher Bürgern im Gebirgswald
1749 Neubau des Kirchenschiffs der Kirche zu Lachen
1750 Heuschreckenplage, durch die wohl die darrauffolgende Auswanderungswelle ausgelöst wird
1760 Erbauung der lutherischen Kirche zu Lachen, die 1821 zu katholischen Kirche wurde
1771 kommen die ersten Spinnräder auf
1774 Das Speyerdorfer Schulhaus wird erbaut, das dann um 1900 aufgestockt wird
1777 Am 12. Februar verstirbt der Lachener Bauerndoktor Philipp Peter Gros, ein praktischer Orthopädist
1778 Ein Hagelunwetter verwüstet die Feldmark, ein Jahr darauf zieht eine Typhusepidemie über das Land, erneut wandern viele Familien aus, zumeist nach Polen
1784 In Lachen-Spyerdorf wohnen 1263 Menschen in 296 Familien, 4 Kirchen, 5 Schulen, 216 Häusern und einer Mühle
1793 Die Ereignisse überschlagen sich: Zuerst wütet das Fleckfieber, danach wird die Gegend durch plündernde Franzosen erneut unsicher, viele Häuser in Lachen werden demoliert, unter anderem das Pfarrhaus, der Pfarrer flieht.
1795 Der heutige Friedhof wird eingerichtet
1797-1815 ist Lachen erneut französisch, wärend dieser Zeit wüten Blattern, Typhus und Fleckfieber,man leidet unter Einquartierungslasten, es wandern erneut viele Bürger gen Osten aus, die Speyerdorfer Kirche wird errichtet
1823 umfaßt die Lachener Bevölkerung bereits wieder 1287 Protestanten, 188 Katholiken und 66 Juden
1835 schwerer Hagelschlag, Seuchen, Blattern und Nervenfieber
1840 Speyerdorf erhält eine eigene protestantische Pfarrei
1841 Erbauung des Gemeindehauses
1845 wandern wieder 41 Personen aus, diesmal nach Amerika
1853 die ersten Landpostboten nehmen ihre Arbeit auf, Telegraphenlinien werden eingerichtet, es taucht erstmals die Traubenkrankheit Oidium auf, wieder Auswanderungen
1870 sind die Schulen mehrere Wochen kriegshalber geschlossen
1879/80 ungewöhnlich kalter Winter, viele Obstbäume erfroren oder wurden so stark geschädigt, daß sie später eingingen
1883 Am Neujahrstag furchtbare Überschwemmung des Rheintales
1898-1904 Pflasterun der oberen Zwerchgasse(Karl-Ohler-Straße), der Bengertsgasse(Baumgartenstraße) und der Mussel(Dietrich-Bonhoeffer-Straße), Beschotterung und Walzung der Straßen nach Geinsheim und Neustadt, Einrichtung von 2 Telephonstationen
1903 Errichtung des Lachener Schulhauses
1906 letztes Dienstjahr des Nachtwächters, da die elektrische Straßenbeleuchtung nach und nach Einzug hält
1908 Die Gäubahn, das sogenannte Pefferminzbähnel wird eröffnet
1912/13 Der Flugplatz wird eingerichtet
1917 ab 1.Juli ist in Lachen eine Gendarmeriestation
1918 Lachen wird erneut von französischen Truppen besetzt
1919 Das Lachener Schloß geht in Flammen auf und brennt komplett ab
1931 Am Flugplatz wird einLuftschutz-Polizeikommando eingerichtet
1945 am 23. März rollen amerikanische Panzer im Dorf ein. Lachen wird von amerikanischen und französischen Truppen besetzt
1950 Glockenweihe und Einrichtung des Wohngebietes im Kleinfeld
1958 Friedhofshalle und Feuerwehrgerätehaus erden eingeweiht
1959 In Lachen-Speyerdorf eröffnet ein Kino in der alten Zigarrenfabrik, der Kerweplatz in Speyerdorf wird nach dem Schulhausabriß eingerichtet, erste Flugzeugtaufe auf den Namen Pfalz
1960 Einweihung des neuen Lachener Schulhauses, der August-Becker-Schule
1961 Erbauung des neuen Lachener Pfarrhauses, sowei Zusammenlegung der katholischen Kirchengemeinden von Lachen und Speyerdorf
1963 Errichtung des Spielplatzes am Sportplatz/Kaserne
1964 Das 3. Spahi-Regiment wird aufgelöst und das 6. Dragoner-Regiment stationiert, Umbennenung der Kaserne in Quartier Edon
1965 wird das neue Schulhaus aufgestockt
1966 Die erste Firma siedelt sich im neuen Industriegebiet an, das neue Schulhaus wird seiner Bestimmung übergeben
1969 am 5. Mai weist das Verfassungsgericht die Klage von Lachen-Speyerdorf zurück und gibt grünes Licht zur Eingemeindung, die am 7. Juni vollzogen wird. Lachen-Speyerdorf wird zusammen mit mehreren anderen Gemeinden von der Stadt Neustadt/Weinstrasse geschluckt
1970 erste spatenstiche zum Kanalbau, sowie zur Schulturnhalle
1974 Baubeginn der Wassergewinnungsanlage im Ordenswald
1975-1978 die 1200-Jahr-Feier wird ein Jahr verspätet abgehalten, eine Sonnenuhr wird an der protestantischen Kirche in Lachen angebracht, erste Spatenstiche der B39 und des Sonderkindergartens am Adamsweg; Die 2. Jägergruppe löst die 6. Dragoner ab
1979 Hauptsammelrohre von 2,4 m Durchmesser werden durch die Heidewiesen verlegt,Sportplatzeinweihung, Postamt am Jahnplatz wird eröffnet, Autobahntrasse bis zum Lerchenböhl wird fertiggestellt, die Feuerwehr erweiter in Eigenleistung ihr Gerätehaus
1981 Kirchendachrenovierung, Ausbesserung der Steinmauern
1982 Einweihung des 2. Sportplatzes(Hartplatz)
1987 Einweihung des Hammpeterbrunnens
1990 Die Nordumgehung wird eröffnet
1992 am 22. Mai wird die französische Garnison aufgelöst
____ Das Postamt in Lachen-Speyerdorf schließt
2003 Spatenstich für den Solarpark Lilienthal
2016 Verhinderung einer neuen Umgehungsstraße(S-Trasse) durch die Bürger per Befragung

Auswanderungen

Auswanderer aus Lachen-Speyerdorf sind besonders verzeichnet in den Jahren 1750, 1764, 1772, 1816, 1832, 1834, 1840, 1857, 1880
Eine erste Auswanderungswelle ist zwischen 1670 und 1789 auszumachen. Sie entstand größtenteils unter dem Druck kirchlicher und staatlicher Verfolgung.
Nach dem Hambacher Fest 1832 wanderten die Leute verstärtkt nach Nordamerika aus, da sich der beim Fest konstituierte Freiheitsgedanke unter den bayrischen Behörden wohl nicht so recht entfalten konnte
Änlich verhielt es sich in den Jahren nach 1848, als der behördlichen Reaktion auf die Revolution ein regelrechter Auswanderungsboom folgte. Hierbei spielten natürlich noch andere Faktoren eine Rolle, denn zu dieser Zeit lebten viele Leute in doch recht ärmlichen Verhältnissen(aufgrund von Mißernten und dadurch steigender Preise), die man durch eine Auswanderung zu verbessern suchte. Manch einer wollte vielleicht auch einfach nur die Wehrpflicht umgehen oder hatte beim badisch-pfälzischen Aufstand aktiv mitgewirkt. Schließlich und endlich gab es sicherlich einige Abenteurer, die dem Lockruf des Goldes folgten