Wälder |
Neben dem Ordenswald nördlich des Dorfes, besaß Lachen, wie andere Gemeinden auch Zugang zu einem Teil des Pfälzer Waldes, da die Landflächen bei den Dörfern landwirtschaftlich genutzt wurden und somit Holz nicht in ausreichender Menge zu Verfügung stand. König Dagobert der erste aus dem Geschlecht der fränkischen Merowinger war von 629 bis 639 König von Aurasien, dem östlichen Teil des Frankenlandes zwischen Maas-Ardennen und Vogesen. Der Sage nach erhielten seine Bürger freien Zugang zu den Gebirgswäldern(von den Vogesen bis ungefähr zum Donnersberg), solange der Dornbusch(Dagobertshecke) bei Frankweiler steht, der Haingeraide genannt wurde. Die Dagobertshecke war ein riesiger Dornbusch, dessen Blättern man allerlei Heilkräfte nachsagte. Wenn jemand einen Ast davon abhieb, so sollte man ihm ein Glied seines Körpers abtrennen. Sollte jemand die Hecke zu fällen versuchen, so sollte er mit dem Tod bestaft werden. Soweit die Sage. Im Jahre 1817 wurde die Krone der Hecke durch Blitzschlag abgetrennt, 1823 wurde der Rest bei einem Sturm zerstört. Wie man heute weiß, entspricht Haingeraid in etwa heimgereit, also heim und reiten und bedeutet Dorfgut. Die Wälder wurden also von den Gemeinden genutzt, die mit der Zeit immer tiefer in den Wald eindrangen. Als zur Zeit der Landnahme die Territorialbildung und Grenzziehung begann, befürchteten die Bauern den Verlust ihrer selbstverliehenen Nutzungsrechte. Sie bildeten Waldgenossenschaften und maßen ihre Rechte gegenseitig ab. Dies verlief nicht immer friedlich. So ergab sich am 25.6.1748 ein Scharmützel zwischen Lachener und Hambacher(ein Dorf, knapp 5 km westlich von Lachen) Bürgern:
Es fand eine Waldbegehung unter Führung des Lachener Bürgermeisters Streib statt, an der Leute aus beiden Dörfern teilnahmen. Hierbei wurde der Bürgemeister angegriffen und tödlich verletzt. Hernach kam es zu einer bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzung zwischen Lachen-Speyerdorf und Hambach. Am Grenzpunkt Breite Loog(zwischen Lambrechter Kaisergarten und Überzwergberg) überfielen 200 bewaffnete und zu allem entschlossene Lachener die Hambacher und schlugen sie in die Flucht, wobei 20 Männer aus Hambach, 2 aus Neustadt und 2 aus Lachen ihr Leben ließen.
|
Wasser |
Aus dem Lachener Weistum geht hervor, daß es im Jahre 1510 5 Brunnen in Lachen-Speyerdorf gab. In Speyerdorf am Weg zur Lettenbrücke, in Lachen den Gladsborn, den Fauenborn, den Engenborn am Speyerdorfer Weg, sowie den Bengertsborn in richtung Duttweiler. Diese Brunnen waren öffentlich und mit Vorrichtungen(Seil und Eimer) zum Wasserholen versehen. |
Bis 1928 waren noch 4 öffentliche Brunnen dazugekommen, die zumeist der Brandbekämpfung dienten, da viele Familien bereits eigene Brunnnen zur Wasserversorgung hatten. 1928 bekam Lachen-Speyerdorf nun eine Wasserleitung, die übrigens nach Plänen und unter Aufsicht des bayrischen Landesamtes für Wasserversorgung gebaut wurde. Dies ist auch das Baujahr des Lachener Wasserturms. Er ist 43 Meter hoch und somit weithin sichtbar. Im obersten der5 Stockwerke befindet sich der Wasserbehälter mit einem Volumen von 150000 Liter. Anfangs wurde er von der Pumpenstation in Speyerdorf gespeist. Diese holte das Wasser aus 2 ca. 60 Meter tiefen Brunnen an der Haßlocher Straße. 1972 mußte der Brunnen 1 außer Betrieb genommen werden, da er zu viele technische Mängel aufwies. 1974 wurde auch der zweite Brunnen stillgelegt, da die Nitratbelastung (eine Folge der Düngung) über den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten lag. Ab 1974 wurde Lachen-Speyerdorf nun von 2 Brunnen im Ordenswald versorgt. 1977 wurde das neue Wasserwerk im Ordenswald (westlich der A65 auf ehemals Lachen-Speyerdorfer Territorium) in Betrieb genommen. Die alte Pumpemstation, bzw. das Gebäude, in dem sie untergebracht war, gibt es immer noch. Sie steht am Ortsausgang Speyerdorf in Richtung Industriegebiet rechts von der Straße gleich hinter dem Speyerbach und enthält Regel/Überwachungseinheiten für die Wasserversorgung von Lachen-Speyerdorf und Geinsheim. Das neue Wasserwerk, das seit 1985 auch Geinsheim mitversorgt, arbeitet mit 2 Pumpen. Diese fördern 140m3/h mit einem Druck von 4 bar. einzige Ausnahme bildet das Neubaugebiet Ritterbüschel. Es wird nämlich direkt von Neustadt mit 6 bar versorgt. Im Ritterbüschel gibt es auch einen Übergabeschacht, mit dem man, bei einer Störung in der Wasserversorgung, Lachen-Speyerdorf und Geinsheim direkt von Neustadt aus versorgen könnte.
|
Industrie |